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Leserbrief zum SPD-vor-Ort-Artikel in der Montagszeitung vom 12. November 2016

Marion Engelhardt und Dagmar Skiba haben einen Leserbrief zu einem Artikel in der Montagszeitung verfasst, den wir hier ungekürzt wiedergeben.

Den SPD-Artikel in der MoZ finden Sie hier (Link extern):

https://www.montagszeitung.com/lw_resource/moz_uploads/onlineausgaben/Montagszeitung_KW4516/pubData/mobile/index.htm#/50/

Leserbrief zum Artikel „SPD vor Ort – MdL Achim Tüttenberg im Brennpunkt Lülsdorf“ in der Montagszeitung vom 12. November 2016
Der Artikel von Herrn Reusch kann nicht widerspruchslos hingenommen werden. Von der unangebrachten, arroganten Wortwahl eines gewählten Volksvertreters ganz abgesehen, ist die Darstellung in Teilen falsch und es wird ein falscher Eindruck vermittelt.

Die SPD hatte zu einem Rundgang in Niederkassel-Lülsdorf eingeladen. Es fanden sich ca. 80 bis 100 Bürgerinnen und Bürger am vorgegebenen Treffpunkt Kreisel Lenaustraße/Ecke Langeler Straße ein. Richtig ist, dass neben anderen auch ein großer Teil mit orangefarbenen T-Shirts oder Warnwesten bekleidete Besucher die Einladung zur Diskussion annahmen. Falsch ist, dass die oben genannten Personen andere Teilnehmer in den Hintergrund drängten. Warum geht die SPD eigentlich davon aus, dass sich nur die von Ihnen so abfällig als „Orange-Hemden“ bezeichneten Teilnehmer an der Diskussion gegen die Rheinquerung beteiligten? An der Diskussion hatten gerade die „Unverkleideten“ einen großen Anteil.

Die SPDler waren erkennbar geschockt von der großen Teilnehmerzahl und sichtlich überfordert. Finden solche Rundgänge doch sonst vermutlich eher in gemütlichen Runden statt, wenn man sich die Fotos auf der SPD-Homepage ansieht. Zu dem weiteren Vorwurf, es wären alle anderen Themen in den Hintergrund gedrängt worden später mehr.

Das Thema Rheinquerung geht den Lülsdorfern im wahrsten Sinne des Wortes sehr nahe. Dass zu Beginn der Veranstaltung die Emotionen der Teilnehmer im Vordergrund standen, ist aufgrund der Brisanz des Themas nachvollziehbar. Dennoch kam es, wie auch die SPD bestätigte, zu einer sachlichen Diskussion. Zwei Punkte zur Klarstellung: 1. Auf beiden Seiten hat es emotionales Verhalten gegeben. 2. Vonseiten der Bürger hat es keine Beschimpfungen gegeben.

Dass die Brücke das erste Thema des Rundgangs sein sollte, lag auf der Hand. Den Vorschlag von Frau Engelhardt und Frau Skiba zum Ort des Geschehens – dem Retentionsbecken – zu gehen, wurde seitens der SPD abgelehnt. Das ist umso mehr unverständlich, da sich im Laufe der Diskussion herausstellte, dass Herr Tüttenberg die örtlichen Begebenheiten eines der beiden derzeit größten Hot-Spots in Niederkassel-Lülsdorf nicht kennt. Es gleicht einer Farce, wenn die Politik eine Einladung zu einem Rundgang mit aktiver Bevölkerungsbeteiligung ausspricht und dieser Spaziergang bei besten Witterungsverhältnissen nicht stattfindet.

Zum Polizeieinsatz: Im Laufe der SPD-Veranstaltung erschien „ganz zufällig“ eine Polizeistreife. Die Aussage „Eine Polizeistreife wollte einschreiten“ suggeriert, dass die SPD das Einschreiten verhindert habe. Hat sie aber nicht. Im Gegenteil. Die SPD hat sich in dieser Situation nicht als Gastgeber der Veranstaltung bekannt. Stattdessen verwiesen sie auf einen von ihnen ausgemachten angeblichen „Rädelsführer“ aus der Gruppe der Teilnehmer. Im direkten Gespräch mit der Polizei erörterten Frau Engelhardt und Frau Skiba die Sachlage, dass die Bürgerinnen und Bürger lediglich der Einladung der Partei gefolgt seien. Der Vorwurf der Polizei lautete, dass keine Versammlung angemeldet wurde. Dass wir auf Einladung der SPD hier wären, würde keine Rolle spielen, da wir einheitlich gekleidet wären. Wären diese Argumente auch vorgebracht worden, wenn die Gruppe in FC-Trikots oder einheitlichen Karnevalskostümen erschienen wäre?

Der Vorwurf, andere Themen seien durch die Brückengegner verdrängt worden, lässt sich nicht bestätigen. Sehr überrascht waren die Gastgeber, dass den Bürgern auch noch an anderen Stellen der Schuh drückt. So wurden die Abholzung der Bäume auf dem Evonik-Gelände, fehlende Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sowie die mangelhafte hausärztliche Versorgung im Ortsteil Lülsdorf angesprochen. Auch wurde angeregt, einen Fahrservice für alte und mobilitätseingeschränkte Personen einzurichten. Rührte die Überraschung etwa daher, dass die Politiker zu diesen angesprochenen Punkten keine Antworten bzw. Lösungsvorschläge hatten? Schade ist, dass stattdessen für den SPD-Artikel Themen aus dem Hut gezaubert wurden, die auf der Veranstaltung mit keinem Wort erwähnt wurden.

Es ist zu vermuten, dass ein vorgeplanter Ablauf durch die Anwesenheit ungebetener Gäste empfindlich gestört wurde. Das erklärt wohl auch die Wortwahl des Artikels.

Übrigens: Die einheitlichen roten Schals der SPD-Genossen wurden von der Polizei nicht beanstandet.

Marion Engelhardt und Dagmar Skiba, Niederkassel-Lülsdorf

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